pressemeldung vom 01.07.2021

Partner Meeting Certification-D

Workshop “Mapping & Networking: developing a new alliance” 16. June 2021, online

 

EU-Projekt entwickelt Zertifizierung für Produkte zur Unterstützung von Menschen mit Demenz


Krefeld, 01.07.2021. Das Demenz-Forschungszentrum der Alexianer Krefeld GmbH unter der Leitung von Professor Dr. Ralf Ihl konnte erfolgreich das Projekt „Certification-D“ im „EU Interreg Nord-West Europa-Förderprogramm“ initiieren. Mit einem Projektbudget von 2,2 Millionen Euro läuft es über drei Jahre.

 
Das Konsortium, bestehend aus elf privaten und öffentlichen Partnern aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden, arbeitet an einem Zertifizierungsverfahren für technische Produkte zur Unterstützung von Menschen mit einer Demenz. Dabei steht die Versorgung im häuslichen Umfeld im Fokus. Interessant an dem Projekt ist die Verzahnung von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen und den Menschen mit Demenz.

Bei ihrem jüngsten Online-Treffen haben die Expertinnen und Experten des Projektes den finalen Entwurf des Zertifizierungsverfahrens abgestimmt. Ebenso wurde der Rahmen für das zukünftige Zertifizierungssiegel abgesteckt.

Das Verfahren wird in den Living Labs der Projektpartner in den verschiedenen Ländern bei der Evaluierung von Produkten gemeinsam mit Menschen mit einer Demenzerkrankung getestet. Die Produkte werden von kleinen, mittelständischen Unternehmen (KMU) zur Verfügung gestellt, die im Rahmen des ersten Bewerbungsverfahrens um Certification-D Voucher erfolgreich waren. Während und nach der Evaluierung haben die beteiligten KMUs die Möglichkeit, mit den Projektbeteiligten ausführliche Beratungsgespräche zu führen. Abschließend erhalten sie Prüfberichte, die helfen sollen, Produkte demenzfreundlich zu gestalten. Um die das Projekt und den Nutzen technischer Hilfsmittel in die Breite zu tragen, wird das Vorhaben durch den Landesverband der Alzheimergesellschaften NRW unterstützt.



Mehr Informationen unter www.nweurope.eu/Certification-D.

Pressemitteilung des Landesverbandes der alzheimergesellschaften nrw vom 30.06.2021

"24-Stunden-Kräfte – jetzt mit Pflegereform menschenunwürdige Verhältnisse in der Pflege beenden!"

Düsseldorf, 30. Juni 2021. Das Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 24.6.2021 hat viele Familien, die ihre pflegebedürftigen Angehörigen durch so genannte 24-Stunden-Kräfte aus dem Ausland betreuen lassen, in große Unruhe gestürzt. Viele fürchten, dass womöglich hohe Nachzahlungsforderungen auf sie zukommen und sie sich diese Unterstützung künftig nicht mehr leisten können.

 
„Dabei geht es oftmals gar nicht ohne die Hilfe osteuropäischer Betreuungskräfte, die mit im Haushalt wohnen!“, weiß Regina Schmidt-Zadel, Vorsitzende des Landesverbandes der Alzheimer Gesellschaften NRW, aus vielen Gesprächen mit Betroffenen. „Und das ist auch der Politik seit langem bekannt.“

Das Urteil und die Ängste der Familien seien vermeidbar gewesen, wenn die zuständigen Minister, allen voran der Bundesgesundheitsminister, beizeiten ihre Verantwortung wahrgenommen und eine solidarische Pflegereform angestoßen hätten. „Gerade Menschen, die Angehörige mit Demenz zu Hause pflegen, sind oft überlastet und ruinieren auf die Dauer auch ihre eigene Gesundheit. Sie bräuchten eine Pflegeversicherung im Rücken, die für spürbare Entlastung wirklich aufkommt und die dazu passenden Angebote, die auch tatsächlich zur Verfügung stehen,“ erklärt die langjährige Gesundheitspolitikerin. Stattdessen lasse die Politik die pflegenden Angehörigen mit ihren Problemen seit Jahren allein. „Kurzzeitpflegestellen, die nur auf dem Papier stehen, aber so gut wie nie zu bekommen sind, wenn man sie braucht und z.B. auch rückzahlbare Darlehen für Menschen, die zugunsten der Pflege von Angehörigen für längere Zeit auf ihr Einkommen verzichten, entlarven eine Politik, die sich nicht traut, das immer virulenter werdende Problem bezahlbarer und bedarfsgerechter Altenpflege in Angriff zu nehmen“, so Regina Schmidt-Zadel.

Dieser Missstand zwingt besonders Angehörige von Menschen mit Demenz zu allerlei Notlösungen. Häufig brauchen die Betroffenen viel Betreuung und sind zugleich für ihre seelische Stabilität auf das gewohnte Umfeld angewiesen. Altgewordene Partner können den Pflege- und Hausarbeitsaufwand nicht mehr alleine leisten, Söhne und Töchter wohnen häufig weit entfernt oder sind berufstätig, müssen sich zudem um eigene Kinder kümmern. Nach Expertenschätzungen arbeiten hierzulande mindestens 300.000 ausländische Arbeitskräfte in der häuslichen Betreuung, zumeist Frauen aus osteuropäischen Staaten, oft illegal beschäftigt, fast immer schlecht bezahlt.

„Ich finde es richtig, wenn sich Menschen gegen Ausbeutung wehren“, stellt die Vorsitzende von Alzheimer NRW klar, „zumal, wenn sie, wie die Klägerin aus Bulgarien, mit einem Hungerlohn für eine Rund- um-die Uhr-Betreuung abgespeist werden.“ Die Frau war nur für 30 Wochenstunden bezahlt worden, und hatte dafür noch nicht einmal den Mindestlohn erhalten. Das Gericht sprach ihr jetzt das Recht zu, für die tatsächlich geleistete Arbeitszeit und sogar für Bereitschaftszeiten nachträglich eine Bezahlung zu verlangen. Dass dies vermutlich zigtausend Euro sein werden, hatte viele Familien mit Pflegebedürftigen in der eigenen Häuslichkeit erschreckt.

„Nun muss die Politik die heiße Kartoffel endlich anpacken“, betont die Vorsitzende von Alzheimer NRW, „und mit bedarfsdeckendem Pflegegeld, Lohnersatzleistungen für Pflegezeiten und verlässlichen Hilfsangeboten eine Pflegelandschaft gestalten, in der weder ausländische Betreuungskräfte noch pflegende Angehörige auf der Strecke bleiben.“

 

pressemitteilung vom 08.06.2021

Alzheimergesellschaft Düsseldorf e.V. stellt neue Angebote vor

 

Die Alzheimergesellschaft Düsseldorf geht die ersten Schritte hin zur Normalität und startet nun mit neuen und altbewährten Angeboten für Menschen mit Demenz und deren Angehörige.

 

Unterstützung  bei der Einrichtung und Anwendung von Handy, Tablet und Co. bieten besonders geschulte ehrenamtliche MitarbeiterInnen im Rahmen des Projektes „DigiDem“.

Der Umgang mit digitalen Medien kann so ganz individuell mit den TechnikbegleiterInnen im eigenen Zuhause geübt werden. Durch die großzügige Spende des Lions Clubs Düsseldorf-Hofgarten stehen hierzu speziell eingerichtete Tablet-Computer zur kostenlosen Ausleihe bereit.

 

Auch der Besuchsdienst für Menschen mit Demenz kann aktuell aufgrund der Gewinnung weiterer HelferInnen ausgebaut werden. Die stundenweise Betreuung kann oft mit der Pflegekasse abgerechnet werden.

 

Die monatlichen Treffen für pflegende Angehörige können unter den jeweils gültigen Hygienerichtlinien wieder stattfinden. Zum Start am 22.06.2021 von 15.30-17.00 Uhr sind auch neue TeilnehmerInnen herzlich willkommen.

 

Die Online-Selbsthilfegruppe findet ab Juli per Videokonferenz statt. Zum ersten Termin am 07.07.2021 von 16.30-17.30 Uhr sind noch Plätze frei.

 

Kostenlose und unabhängige Beratungen rund um das Thema Demenz können nach Absprache telefonisch, per Mail oder persönlich vor Ort in Anspruch genommen werden.

 

Bei Interesse an einem der Angebote oder weiteren Fragen wenden sie sich an die Geschäftsstelle, Bergische Landstr. 2, 40629 Düsseldorf, Tel.: 0211-2801759, Mail: alzheimer-duesseldorf@t-online.de

Informationen sind außerdem auf der Webseite www.alzheimer-duesseldorf.de zu finden.


Pressemitteilung vom 11.03.2021

V.l.n.r.: Prof. Dr. Ralf Ihl (1.Vorsitzender Alzheimergesellschaft), Dr. Götz Karrer (Präsident Lions Club), Birgit Reusch (Geschäftsstelle Alzheimergesellschaft), Dr. Benedict Korischem (Activity Beauftragter Lions Club)

 

Lions Club Düsseldorf-Hofgarten unterstützt die Alzheimergesellschaft Düsseldorf e.V.

 

Durch eine großzügige Spende des Lions Clubs Düsseldorf-Hofgarten kann aktuell ein neues Vorhaben der Alzheimergesellschaft Düsseldorf e.V. – Selbsthilfe Demenz realisiert werden.

Mit der finanziellen Hilfe konnten zehn Tablets mit Internetzugang angeschafft werden, die im Rahmen des Projektes „DigiDem“ Menschen mit Demenz und deren Angehörigen zur Verfügung gestellt werden sollen. Ehrenamtliche Technikbegleiter werden in Kooperation mit dem ASG-Bildungsforum und dem Caritasverband Düsseldorf e.V. geschult und können anschließend gezielt und individuell im Umgang mit der Technik und digitalen Medien helfend zur Seite stehen.

Diese Aktion ermöglicht den Betreffenden, Onlineangebote zur Informationsbeschaffung, zur Aufrechterhaltung von sozialen Kontakten oder zur Therapie- und Freizeitgestaltung nutzen zu können. Auch auf Angebote der Selbsthilfe und Beratung, die pandemiebedingt online stattfinden, kann somit zurückgegriffen werden.

Für weitere Informationen zum Projekt wenden Sie sich an die Geschäftsstelle der Alzheimergesellschaft Düsseldorf e.V. unter Tel.: 0211-2801759 oder Mail an: alzheimer-duesseldorf@t-online.de