Erkrankung
Demenzen zählen zu den bedeutendsten Krankheiten des Alterns. Die mit 60 bis 70 Prozent häufigste Demenzart ist die Alzheimerkrankheit. Mit 65 Jahren leidet einer von Hundert, mit 80 jeder Fünfte und mit 90 jeder Dritte bis vielleicht sogar jeder Zweite an ihr. In Deutschland sind etwa 1,2 Millionen Menschen von einer der verschiedenen Demenzerkrankungen betroffen. Je nachdem wie genau gemessen wird, ergibt sich eine viel höhere Zahl. Die Krankheitszeichen anderer Demenzformen zeigen große Überlappungsbereiche mit denen der Alzheimerkrankheit, auch wenn sie andere Ursachen haben mögen. Die zweithäufigste Demenzart, die „vaskuläre Demenz“, erklärt sich über eine unzureichende Durchblutung des Gehirns.
Gedächtnis- und Orientierungsstörungen sind die Kardinalsymptome der Alzheimerkrankheit. Sie stehen am Beginn der Erkrankung allerdings nur in etwa der Hälfte der Fälle im Vordergrund. Die häufigsten Krankheitszeichen sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Tabelle 1: Krankheitszeichen der Demenz
Krankheitszeichen | Beispiel |
Verstärkte Vergesslichkeit | Schlüssel oder andere Gegenstände werden häufiger als früher verlegt, Fragen wiederholen sich, die Haustür wird nicht verschlossen, der Herd wird angelassen |
Orientierungsstörungen | Tag, Monat und Jahr können nicht mehr benannt werden, Monate und Jahreszeiten können nicht mehr zugeordnet werden, die Lage früher bekannter Orte wird nicht mehr gewusst, die Zuordnung von Namen zu Personen geht verloren |
Sprachstörungen | Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, zu verstehen, was gemeint ist und sich selbst verständlich zu machen. Umschreibungen häufen sich. |
Gefühlsstörungen | Eine leichte Euphorie, Depressivität und auch Aggressivität können auftreten. Oft werden diese Gefühle als "Böswilligkeit" oder "wahre Gefühle" verkannt. |
Wahnvorstellungen | Kranke können sich bestohlen fühlen, wenn sie vergessen, wohin sie ihre Gegenstände gelegt haben. |
Erhaltene Fassade | Die vorhandene Fähigkeiten werden genutzt, um die Beschwerden zu überspielen: die äußere Fassade ist sehr lange intakt |
Weitere Krankheitszeichen: Motorische Unruhe, Umherlaufen, Halluzinationen, Unsicherheit, Interesselosigkeit, Fehlende Organisation von Körperpflege und Kleidung, Blasen- und Darmentleerungsstörungen, Persönlichkeitsveränderungen
Neben den bis jetzt nicht behandelbaren Demenzen, die das Gehirn langsam vernichten, gibt es aber auch andere umkehrbare Demenzen. Umkehrbare oder auch behandelbare Demenzen ähneln den nicht behandelbaren Demenzen sehr. Nur - wenn rechtzeitig untersucht wird, ob z. B. die Schilddrüse, Vitamin- oder Flüssigkeitsmangel oder Medikamente eine Rolle spielen - lässt sich ihr Verlauf umkehren.
Im Schnitt vergehen sechs bis acht Jahre, bis ein Betroffener an der Alzheimerkrankheit stirbt. Es gibt aber auch Fälle, in denen alzheimerkranke Menschen bereits nach einem Jahr sterben. Manche leben zwanzig Jahre mit der Krankheit. Bis heute ist die eigentliche Ursache der Alzheimerkrankheit nicht bekannt. Lange Zeit galt die Annahme, dass Eiweißablagerungen die Ursache der Alzheimerkrankheit sein könnten. Solche Veränderungen in den Eiweißen heißen zum Beispiel Amyloid, Alzheimerfibrillen, tau-Protein usw. Es wurde beschrieben, wie sie entstehen, und versucht, sie aus dem Gehirn zu entfernen. Noch wissen wir nicht genau, ob wir mit dem Reinigen des Gehirns von den Eiweißveränderungen die Krankheit beseitigen oder nicht. Das wird sich in den nächsten Jahren klären.
Eine andere Annahme ist, dass Demenzen durch eine Stoffwechselstörung entstehen. Viele Befunde sprechen dafür. So ist zum Beispiel in dem Gehirn von Menschen mit Alzheimerkrankheit neben vielen anderen Stoffen der Botenstoff Acetylcholin deutlich vermindert. Er ist für das Speichern von Informationen unverzichtbar. Auch dieser Ansatz wird intensiv untersucht.
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